Das minenjagdboot Weilheim M1077 im Marinemuseum in Wilhelmshaven.

Startseite > Technik

Technik

Überall im Boot findet sich Technik, doch welche Funktion und welche Leistung steckt dahinter?


Hauptmaschine

Dieselmotor MAYBACH 16 Zylinder 4-Takt MD 871

Ein schnell laufender Viertakt-Dieselmotor mit 16 Zylindern in 60 Grad V-Anordnung und Wasserkühlung. Das Motorengehäuse ist in Tunnelbauweise erstellt und besteht aus geschweißten Stahlgussteilen. Die Torsionssteifigkeit der Kurbelwelle wird durch Scheibenbauweise erreicht, jede Scheibe läuft in großen Rollenlagern und ist axial durch ein Rillenlager fixiert. Gleitlager finden bei den Gabelpleuel und den Nebenpleuel Verwendung. Die Kolben sind zweiteilig und druckölgekühlt. Das Aluminiumkolbenhemd hat zwei Ölabstreifringe, der aufgeschraubte Stahlkolbenboden hat drei Kompressionsringe.

Die Zylinderköpfe sind einzeln abnehmbar. Um die zentrale Brennkammer sind je drei Einlass und Auslassventile angeordnet. Dadurch können die Ventildurchmesser klein gehalten und besser gekühlt werden. Jeder Zylinderkopf verfügt über ein Einspritzgerät, das Einspritzpumpe und Einspritzdüse vereint. Im über den Zylinderköpfen angebrachten durchgehenden Zylinderkopfoberteil sind zwei Nockenwellen angeordnet, die Schwinghebel mit hydraulischem Ventilspielausgleich ansteuern.

Die Ölwanne besteht aus geschweißtem Stahlblech. Der links laufende Motor ist nicht umsteuerbar. Die Abgasturbolader sind mit Ladeluftkühlung versehen.


Räumdiesel

Dieselmotor MAYBACH 8 Zylinder 4-Takt MD 411


Täuschkörperwurfanlage

76 mm Täuschkörperwurfanlage Wegmann USA Inc.

Mit der Täuschkörperwurfanlage werden zylindrische Täuschkörper zur Täuschung und Ablenkung von Radar und Infrarot gesteuerten Flugkörpern verschossen.

Der Hot Dog Täuschkörper erzeugt einen Wärmepunkt hinter dem Boot, um einen Flugkörper mit einem Infrarotsuchkopf von Wärmequellen auf dem Boot (Abgasanlage) abzulenken.

Silver Dog erzeugt eine Wolke aus Radarstrahlen reflektierenden Folien um so ein zusätzlichen und ggf. stärkeren Radarkontakt im Bereich von 8 - 18 GHz zu erzeugen.


Radaranlage Decca

Decca 978

Das Decca 978 Navigationsradar arbeitet im X-Band mit 9410 MHz. Die 1,8 m breite "Doppel-Käse" Antenne vom Typ ATZ, dessen oberer Teil die Sendeantenne war, und der Untere die Empfangsantenne, hatte eine drehgeschwindigkeit zwischen 20 oder 24 min⁻¹,

Radaranlage TRS-N

Telefunken TRS-N Radar

Das von Telefunken entwickelte TRS-N Navigationsradar konnte im G- und I-Band arbeiten. Die Betriebsfrequenzen von 5,5 auf 9,3 GHz waren umschaltbar. Die Parabolantenne wurde über Hohleiter und einen Hornstrahler gespeist.